1 00:00:01,060 --> 00:00:03,060 Es kommt zum Streit. 2 00:00:03,460 --> 00:00:06,540 Im 11. Jahrhundert. Wer ist stärker? 3 00:00:06,900 --> 00:00:10,700 Der König der Deutschen oder der römische Papst? 4 00:00:12,700 --> 00:00:16,740 Papst Gregor und Heinrich IV. kämpfen um die Macht. 5 00:00:21,860 --> 00:00:26,980 Die deutschen Fürsten entscheiden mit über Niederlage oder Sieg. 6 00:00:40,940 --> 00:00:45,379 Dass der Name des Papstes einzigartig ist in der Welt. 7 00:00:45,780 --> 00:00:48,220 Was erlaubt sich dieser Papst? 8 00:00:48,700 --> 00:00:53,300 Dass alle Fürsten nur dem Papst die Füße küssen dürfen. 9 00:00:53,700 --> 00:00:57,420 Ich bin König der Römer, der künftige Kaiser. 10 00:00:57,820 --> 00:01:03,140 Dass er selbst von niemandem sonst gerichtet werden kann. 11 00:01:03,540 --> 00:01:08,060 Ein Kampf um die Macht im Königreich der Deutschen. 12 00:01:08,460 --> 00:01:13,699 Dass er allein Bischöfe absetzen und wieder einsetzen kann. 13 00:01:14,100 --> 00:01:16,580 Ein anderer soll Papst werden! 14 00:01:16,940 --> 00:01:21,179 Dass es dem Papst erlaubt ist, den Kaiser abzusetzen. 15 00:01:26,220 --> 00:01:29,140 Die Entscheidung bahnt sich hier an. 16 00:01:32,100 --> 00:01:34,699 Die Burg Canossa in Oberitalien. 17 00:01:34,900 --> 00:01:39,340 Es beginnt mit einer Nachricht an Papst Gregor VII. 18 00:01:39,740 --> 00:01:43,140 Er hat hier Zuflucht gesucht. 19 00:01:43,540 --> 00:01:47,140 Der deutsche König Heinrich ist im Anmarsch. 20 00:01:51,460 --> 00:01:56,699 Wir verfügen, dass der Landbesitz der Region übergeht... 21 00:01:59,460 --> 00:02:01,979 Er ist gekommen, Heiliger Vater. 22 00:02:02,220 --> 00:02:06,500 Nicht aufregen! Wer ist gekommen? - Der deutsche König. 23 00:02:06,700 --> 00:02:09,259 Heinrich. Er steht vor dem Tor. 24 00:02:09,660 --> 00:02:12,900 Vater! ... Vater! 25 00:02:13,100 --> 00:02:16,780 Gregor hat den deutschen König abgesetzt. 26 00:02:18,760 --> 00:02:22,060 Er wird nicht wagen, uns hier anzugreifen. 27 00:02:22,460 --> 00:02:25,300 Er ist ganz allein. Im Büßerhemd. 28 00:02:25,700 --> 00:02:30,500 Es hat so etwas in der Geschichte noch nicht gegeben. 29 00:02:30,900 --> 00:02:34,140 Was treibt den König als Büßer zum Papst? 30 00:02:35,100 --> 00:02:37,100 Vater! 31 00:02:38,500 --> 00:02:40,500 Vater! 32 00:02:43,940 --> 00:02:46,780 Was sollen wir tun, Heiliger Vater? 33 00:02:47,180 --> 00:02:49,700 Soll ich das Tor öffnen lassen? 34 00:02:56,020 --> 00:02:58,020 Nein! 35 00:03:02,420 --> 00:03:06,299 Der Machtkampf zwischen dem römischen Papst und - 36 00:03:06,500 --> 00:03:10,780 - dem deutschen König prägt das späte 11. Jahrhundert. 37 00:03:10,980 --> 00:03:14,459 Er verleiht Speyer eine besondere Bedeutung. 38 00:03:14,660 --> 00:03:18,460 Es ist die über alles geliebte Stadt der Salier. 39 00:03:18,660 --> 00:03:23,700 Sie haben hier das damals größte Gotteshaus der Welt errichtet: 40 00:03:23,900 --> 00:03:25,900 Den Speyerer Dom. 41 00:03:26,500 --> 00:03:29,740 Ein Ausdruck königlicher Macht. 42 00:03:30,140 --> 00:03:33,059 Und christlichen Kaisertums. 43 00:03:33,460 --> 00:03:36,140 Für Heinrich und seine Vorfahren. 44 00:03:42,420 --> 00:03:45,500 Heinrich wird als Kind deutscher König. 45 00:03:45,900 --> 00:03:51,020 Sein Vater Heinrich III. hat Gicht und braucht einen Nachfolger. 46 00:03:51,380 --> 00:03:55,060 Die deutschen Fürsten wählen den Herrscher. 47 00:03:55,460 --> 00:03:58,820 Sie sind "die Säulen des Reiches". 48 00:03:59,220 --> 00:04:04,140 Erst ihr Treueschwur macht den Königssohn zum Herrscher. 49 00:04:07,540 --> 00:04:10,859 Schwört eurem zukünftigen König die Treue! 50 00:04:11,260 --> 00:04:13,260 Meinem Sohn! 51 00:04:17,060 --> 00:04:21,500 Die Dynastie der Salier sieht sich zum Königtum berufen. 52 00:04:21,899 --> 00:04:24,380 Sehen die Fürsten das genauso? 53 00:04:24,580 --> 00:04:29,780 Deine Feinde sind meine Feinde. Deine Freunde sind meine Freunde. 54 00:04:30,180 --> 00:04:33,680 Ich will dir allzeit treu und gewärtig sein. 55 00:04:35,020 --> 00:04:38,140 Aber dann geschieht etwas Unerwartetes. 56 00:04:38,540 --> 00:04:40,820 Die Quellen berichten davon. 57 00:04:47,260 --> 00:04:52,900 Deine Feinde sind meine Feinde. Deine Freunde sind meine Freunde. 58 00:04:53,300 --> 00:04:58,900 Ich will dir treu sein, ... wenn du ein gerechter Herrscher wirst. 59 00:05:03,820 --> 00:05:08,380 Rudolf von Rheinfelden, der mächtige Herzog von Schwaben. 60 00:05:08,580 --> 00:05:12,539 Er knüpft seine Gefolgschaft an eine Bedingung. 61 00:05:12,940 --> 00:05:16,420 Er will nur einem gerechten König treu sein. 62 00:05:16,620 --> 00:05:18,900 Er steht damit nicht allein. 63 00:05:19,940 --> 00:05:22,700 Die Fürsten waren sehr unzufrieden. 64 00:05:23,100 --> 00:05:26,340 Mit der Herrschaftsführung Heinrichs III. 65 00:05:28,700 --> 00:05:32,120 Diese Worte sind eine Warnung an den Vater. 66 00:05:32,300 --> 00:05:35,940 Und eine Hypothek für den kleinen Heinrich IV. 67 00:05:36,340 --> 00:05:39,500 Er soll ein König in ihrem Sinne werden. 68 00:05:40,140 --> 00:05:42,500 Wann wird die Hypothek fällig? 69 00:05:42,900 --> 00:05:47,140 Der Vater, Heinrich III., stirbt drei Jahre nach der Wahl. 70 00:05:47,540 --> 00:05:51,780 Der Sohn muss die Last der Verantwortung tragen. 71 00:06:00,940 --> 00:06:05,300 Heinrich IV. soll eines Tages über ein Reich herrschen. 72 00:06:05,500 --> 00:06:07,500 Es bedeckt halb Europa. 73 00:06:07,700 --> 00:06:12,659 Der deutsche König ist auch Kaiser der römischen Christenheit. 74 00:06:12,860 --> 00:06:14,900 Seit dem 10. Jahrhundert. 75 00:06:15,100 --> 00:06:18,420 Oberitalien gehört zu seinem Machtbereich. 76 00:06:18,620 --> 00:06:20,820 Und seit 1033 auch Burgund. 77 00:06:21,220 --> 00:06:25,940 Etwa fünf Millionen Menschen leben damals auf deutschem Boden. 78 00:06:26,140 --> 00:06:30,500 Manche Dörfer werden in dieser Zeit kleine Städte. 79 00:06:30,900 --> 00:06:33,419 Sie sind anziehend für Menschen. 80 00:06:33,620 --> 00:06:37,660 Geschützt von Mauern, mit festen Wegen und Häusern. 81 00:06:37,860 --> 00:06:41,260 Ihre Tore sind offen für Handel und Wandel. 82 00:06:45,780 --> 00:06:49,580 Man muss sich medizinische Hilfe leisten können. 83 00:06:49,980 --> 00:06:52,460 Ich habe ihn bald. Da! Ah! 84 00:06:54,300 --> 00:06:58,860 Die meisten Menschen leben auf dem Land, haben wenig. 85 00:06:59,260 --> 00:07:02,020 Dienen als Unfreie ihren Herren. 86 00:07:04,980 --> 00:07:09,740 Technischer Fortschritt erleichtert das Leben auch damals. 87 00:07:14,940 --> 00:07:17,060 Die Ernährung wird besser. 88 00:07:17,460 --> 00:07:20,580 Die durchschnittliche Lebenserwartung - 89 00:07:20,980 --> 00:07:23,500 - steigt auf immerhin 32 Jahre. 90 00:07:25,460 --> 00:07:29,580 Ein Bauer kann immer größere Flächen bewirtschaften. 91 00:07:30,860 --> 00:07:32,980 Macht und Besitz im Reich. 92 00:07:33,380 --> 00:07:38,140 Fürsten, Bischöfe, der Adel und der König teilen sie sich. 93 00:07:40,940 --> 00:07:44,820 Einen festen Herrschaftssitz gibt es noch nicht. 94 00:07:45,220 --> 00:07:48,220 Regiert wird dort, wo der Monarch ist. 95 00:07:49,340 --> 00:07:51,340 Der ist noch ein Kind. 96 00:07:51,540 --> 00:07:55,340 Unter Vormundschaft der Mutter, Königin Agnes. 97 00:07:55,740 --> 00:07:59,700 In den Annalen des Jahres 1056 steht: 98 00:08:00,100 --> 00:08:02,540 "Das war der Anfang der Übel." 99 00:08:02,740 --> 00:08:04,940 "Der König war ein Knabe." 100 00:08:05,340 --> 00:08:09,419 "Die Mutter gab nach. Jeder gab ihr Ratschläge." 101 00:08:09,820 --> 00:08:13,060 Der päpstliche Gesandte Hildebrand kommt. 102 00:08:13,260 --> 00:08:16,260 Er will die Erneuerung der Kirche. 103 00:08:16,660 --> 00:08:21,540 Er tritt ein für die Rechte des Papstes gegenüber dem König. 104 00:08:21,940 --> 00:08:24,300 Stopp! Heinrich! 105 00:08:25,540 --> 00:08:27,820 Behandelt man Gäste so? Nein! 106 00:08:28,020 --> 00:08:31,820 Verzeiht! Man hat einiges von Euch gehört. 107 00:08:32,220 --> 00:08:36,260 Ihr wollt die Missstände in der Kirche bekämpfen. 108 00:08:36,659 --> 00:08:39,179 Ja! Die Klöster leben im Luxus. 109 00:08:39,380 --> 00:08:44,020 Wir müssen die Weiberwirtschaft bei den Priestern beenden. 110 00:08:44,220 --> 00:08:47,300 Und die Bischöfe müssen wieder... 111 00:08:47,700 --> 00:08:49,900 Sie müssen unbedingt... 112 00:08:50,300 --> 00:08:53,459 ...mehr dem Papst als dem König folgen. 113 00:08:55,140 --> 00:08:58,300 Entschuldige dich bei Herrn Hildebrand! 114 00:08:58,700 --> 00:09:02,820 Sogar Jesus Christus musste seiner Mutter gehorchen. 115 00:09:03,220 --> 00:09:05,220 Entschuldigung! 116 00:09:05,420 --> 00:09:08,860 Das bleibt nicht die letzte Begegnung. 117 00:09:09,260 --> 00:09:11,260 Er muss jetzt zu Bett. 118 00:09:18,140 --> 00:09:21,860 Wie lange müssen wir uns noch demütigen lassen? 119 00:09:22,260 --> 00:09:26,140 Ihr habt völlig recht. - Das höchste Amt auf Erden! 120 00:09:26,340 --> 00:09:29,340 Wem hat der Herr es übertragen? Kommt! 121 00:09:30,420 --> 00:09:35,260 Ein päpstlicher Legat will die Macht des Königs begrenzen. 122 00:09:35,660 --> 00:09:38,660 Und strebt selbst nach höheren Weihen. 123 00:09:38,860 --> 00:09:42,740 Aber auch andere wollen den König gefügig machen. 124 00:09:42,940 --> 00:09:45,940 Die Pfalz Kaiserswerth bei Düsseldorf. 125 00:09:47,140 --> 00:09:49,420 Schauplatz einer Entführung. 126 00:09:49,820 --> 00:09:52,660 Durch Erzbischof Anno von Köln. 127 00:09:53,060 --> 00:09:55,660 Die Mutter hatte ihn eingeladen. 128 00:09:56,020 --> 00:09:58,660 Das ist ein schönes Schiff. 129 00:09:59,020 --> 00:10:03,180 Es ist sehr schnell. Wir brauchten nur zwei Stunden. 130 00:10:03,580 --> 00:10:06,380 Für die Fahrt von Köln hierher. 131 00:10:06,780 --> 00:10:12,620 Der junge König wird auf ein Schiff gelockt, das am Rheinufer liegt. 132 00:10:13,020 --> 00:10:18,300 Der Erzbischof ist nur einer von vielen Fürsten, die den König - 133 00:10:18,700 --> 00:10:22,820 - in sicherer Obhut wissen wollen. In ihrer eigenen. 134 00:10:26,380 --> 00:10:28,900 Niemand schöpft erst Verdacht. 135 00:10:35,380 --> 00:10:37,900 Was tut ihr denn? ... Heinrich! 136 00:10:40,540 --> 00:10:45,579 Keiner der Fürsten hilft, den Raub des Königs zu verhindern. 137 00:10:46,620 --> 00:10:50,020 Heinrich soll nach Köln verschleppt werden. 138 00:10:52,260 --> 00:10:56,460 Er soll in Gewahrsam von Erzbischof Anno bleiben. 139 00:10:56,860 --> 00:10:59,060 Der Junge spürt die Gefahr. 140 00:11:01,380 --> 00:11:03,420 Er versucht zu entkommen. 141 00:11:05,900 --> 00:11:10,100 Es hätte den jungen Salier fast das Leben gekostet. 142 00:11:14,780 --> 00:11:17,459 Trotz Rettung in letzter Sekunde: 143 00:11:17,860 --> 00:11:21,580 Die Entführung ist das Trauma seiner Kindheit. 144 00:11:25,980 --> 00:11:31,580 Der Erzbischof von Köln ist einer der mächtigsten Fürsten seiner Zeit. 145 00:11:33,500 --> 00:11:35,500 Man kann das wohl sagen: 146 00:11:35,900 --> 00:11:39,780 Der Erzbischof von Köln sorgte sich um das Reich. 147 00:11:40,140 --> 00:11:45,340 Die Königsherrschaft hatte die Interessen der Fürsten missachtet. 148 00:11:45,540 --> 00:11:49,260 Er lässt deshalb den jungen Heinrich entführen. 149 00:11:49,460 --> 00:11:53,100 Der berühmte "Staatsstreich von Kaiserswerth". 150 00:11:53,300 --> 00:11:56,939 Er will Heinrich IV. in seinem Sinne erziehen. 151 00:11:57,140 --> 00:11:59,380 Zu einem gerechten König. 152 00:12:01,500 --> 00:12:04,020 Wer hat nun die Macht im Reich? 153 00:12:04,220 --> 00:12:09,700 In Goslar, seinem Geburtsort, ist der Thron Heinrichs IV. erhalten. 154 00:12:10,100 --> 00:12:15,080 Aber der steht damals leer. Nicht der König entscheidet, sondern - 155 00:12:15,420 --> 00:12:20,380 - die mächtigen Fürsten. Das Reich erlebt nicht nur innere Unruhe. 156 00:12:21,700 --> 00:12:25,740 Die Zeit für Heinrichs Thronbesteigung ist da. 157 00:12:28,540 --> 00:12:31,140 Aufstände im Osten stehen bevor. 158 00:12:38,820 --> 00:12:44,140 Aber die rebellierenden Slawen werden bezwungen und unterworfen. 159 00:12:44,540 --> 00:12:49,980 König Heinrich muss nun kraft seines Amtes sein Reich verteidigen. 160 00:12:50,380 --> 00:12:52,380 Nach innen und außen. 161 00:12:53,860 --> 00:12:58,980 Die Fürsten entlassen ihn aus der Obhut, als er volljährig wird. 162 00:12:59,340 --> 00:13:03,300 Heinrich IV. wird im März 1065 für mündig erklärt. 163 00:13:03,500 --> 00:13:07,960 Er erhält sein Königreich zurück. Die Bischöfe hoffen: 164 00:13:08,340 --> 00:13:13,140 Sie haben ihn zu einem recht- schaffenen Herrscher erzogen. 165 00:13:13,420 --> 00:13:17,500 Er ist wie seine Vorgänger auch ein Reisekönig. 166 00:13:17,900 --> 00:13:21,699 Er wird sein Leben lang durch sein Reich reiten. 167 00:13:21,900 --> 00:13:25,699 Mehr als 120.000 Kilometer. Dreimal um die Welt. 168 00:13:26,860 --> 00:13:29,860 Sein Hofstaat reist mit. Bis zu 2000: 169 00:13:30,260 --> 00:13:33,939 Ritter, Handwerker, Dienstleute, Hofschreiber. 170 00:13:34,360 --> 00:13:38,140 Die königlichen Pfalzen liegen weit auseinander. 171 00:13:38,340 --> 00:13:42,300 Bauern der Umgebung versorgen Monarch und Gefolge. 172 00:13:42,700 --> 00:13:47,180 Zwölf Ochsen, Tausende von Scheffeln Getreide. 173 00:13:47,580 --> 00:13:50,620 Hunderte Ziegen und Schweine. 174 00:13:51,020 --> 00:13:53,420 Zahllose Strohballen. 175 00:13:53,820 --> 00:13:57,380 Und Fässer mit Wein und Bier. Tausende Eier. 176 00:13:57,780 --> 00:14:00,540 Und die Hühner gleich noch dazu. 177 00:14:02,900 --> 00:14:05,900 Wieso nur drei Eier? - Ich habe nur die. 178 00:14:06,300 --> 00:14:11,260 Aber du hast drei Hühner! - Königlicher Aufenthalt war - 179 00:14:11,660 --> 00:14:14,360 - eine große Ehre und enorme Bürde. 180 00:14:15,740 --> 00:14:18,420 Der Monarch wird zwar gut bewacht. 181 00:14:18,820 --> 00:14:23,260 Aber es gibt keine medizinische Hilfe gegen Infektionen. 182 00:14:25,340 --> 00:14:28,500 Schon eine Erkältung kann tödlich sein. 183 00:14:28,900 --> 00:14:30,900 Auch bei einem König. 184 00:14:32,860 --> 00:14:37,820 Nur wenige Herrscher im Mittelalter wurden älter als 40 Jahre. 185 00:14:42,220 --> 00:14:47,020 Heinrich IV. war laut Quellen in der Jugend schwer erkrankt. 186 00:14:47,420 --> 00:14:51,860 Aber als Erwachsener erfreute er sich bester Gesundheit. 187 00:14:55,500 --> 00:14:59,620 Der König war 1,80 Meter groß und athletisch gebaut. 188 00:14:59,820 --> 00:15:03,700 Ungewöhnlich für einen Menschen des Mittelalters. 189 00:15:03,900 --> 00:15:06,819 Es wurde an seinem Skelett gemessen. 190 00:15:13,660 --> 00:15:16,660 Es wurde 1900 gefunden im Speyerer Dom. 191 00:15:16,860 --> 00:15:21,340 Man öffnete die salischen Kaisergräber und untersuchte - 192 00:15:21,740 --> 00:15:25,100 - Gebeine und Grab-Beigaben zum ersten Mal. 193 00:15:25,500 --> 00:15:28,900 Das Skelett Heinrichs IV. ist gut erhalten. 194 00:15:29,100 --> 00:15:33,500 Experten sagen: Es zeugt von einem Leben im Sattel. 195 00:15:33,940 --> 00:15:37,420 Der Schädel deute auf markante Gesichtszüge. 196 00:15:37,620 --> 00:15:40,940 Ein Schneidezahn wurde früh ausgeschlagen. 197 00:15:41,140 --> 00:15:43,780 Andere sind stark abgerieben. 198 00:15:45,900 --> 00:15:49,780 Heinrich IV. ist der dritte Salier auf dem Thron. 199 00:15:50,180 --> 00:15:55,060 Schon sein Großvater begann mit dem Bau des Domes von Speyer. 200 00:15:55,260 --> 00:16:00,939 Unter der Herrschaft seines Enkels wird er zur größten Kirche der Welt. 201 00:16:01,140 --> 00:16:05,340 Heinrich will der Salier-Dynastie ein Denkmal setzen. 202 00:16:05,540 --> 00:16:11,300 Sein Verständnis von Gott, der Welt und vom eigenen Königtum ausdrücken. 203 00:16:11,500 --> 00:16:14,900 Er will auf Augenhöhe mit dem Papst stehen. 204 00:16:15,100 --> 00:16:17,860 Sieht sich wie er von Gott berufen. 205 00:16:18,060 --> 00:16:23,420 Die über alles geliebte Stadt soll von der Macht der Salier zeugen. 206 00:16:23,620 --> 00:16:26,860 Seit dem Jahr 1030 wird Speyer aufgebaut. 207 00:16:27,060 --> 00:16:31,020 Der Dom steht im Zentrum der geometrischen Anlage. 208 00:16:31,220 --> 00:16:35,620 "Kreisschläge" markieren den Straßenverlauf der Stadt. 209 00:16:36,020 --> 00:16:42,020 In dieser Stadt leben um die Wende zum 12. Jahrhundert 6000 Menschen. 210 00:16:42,220 --> 00:16:45,220 Vorbild für spätere Gründungsstädte. 211 00:16:45,420 --> 00:16:48,420 Sie entstehen auch auf dem Reißbrett. 212 00:16:48,620 --> 00:16:51,620 Wie Freiburg, Leipzig oder Lübeck. 213 00:16:51,820 --> 00:16:53,820 "Metropolis Germaniae". 214 00:16:54,020 --> 00:16:56,460 "Die Hauptstadt Deutschlands". 215 00:16:56,660 --> 00:16:59,819 So nennt ein englischer Mönch die Stadt. 216 00:17:05,099 --> 00:17:10,060 Typisch für das 11. Jahrhundert: die Steigerung der Effizienz. 217 00:17:10,260 --> 00:17:15,780 Nur dann kann man erklären, warum das im 11. Jahrhundert möglich war: 218 00:17:15,980 --> 00:17:18,260 Diese gewaltige Bauleistung! 219 00:17:18,460 --> 00:17:24,260 Diese vielen riesigen Kirchen, die Klöster und Städte, die entstehen. 220 00:17:24,660 --> 00:17:28,900 Die Klöster werden wichtiger in der Ära Heinrichs. 221 00:17:29,300 --> 00:17:32,260 Sie haben großen Zulauf und wachsen. 222 00:17:32,660 --> 00:17:36,020 Sie sollen mehr den Menschen dienen. 223 00:17:36,420 --> 00:17:40,220 Mehr der Kirche folgen. Nicht weltlichen Herren. 224 00:17:40,620 --> 00:17:45,699 Ein neuer Papst in Rom fordert es, der selber vorher Mönch war. 225 00:17:46,100 --> 00:17:49,100 Herrscher ernennen Äbte und Bischöfe. 226 00:17:49,500 --> 00:17:53,940 Manche kaufen sich das Amt. Damit soll nun Schluss sein. 227 00:17:54,140 --> 00:17:58,580 Rom sagt: "Zurück zu den Regeln des Heiligen Benedikt." 228 00:17:58,780 --> 00:18:02,220 "Ora et labora" - "Bete und arbeite". 229 00:18:02,620 --> 00:18:07,580 Die Novizen sollen sich strikt an das halten, was sie geloben: 230 00:18:07,780 --> 00:18:11,180 "Keuschheit, Gehorsam und Besitzlosigkeit." 231 00:18:15,100 --> 00:18:19,459 Von den Klöstern geht jetzt eine Reform der Kirche aus. 232 00:18:23,620 --> 00:18:27,100 Die Parole Roms heißt: "libertas ecclesiae". 233 00:18:28,700 --> 00:18:33,340 "Freiheit der Kirche vom Einfluss weltlicher Machthaber". 234 00:18:33,740 --> 00:18:39,020 Die Botschaft der Mönche macht auch vor den Königen nicht Halt. 235 00:18:40,740 --> 00:18:45,380 Chronisten schreiben: "Am Hofe Heinrichs geht es wüst zu." 236 00:18:45,780 --> 00:18:50,580 Das gibt dem Papst zu denken. Aber auch deutschen Fürsten. 237 00:18:50,980 --> 00:18:56,500 Sie erinnern den König von Gottes Gnaden an seine heiligen Pflichten. 238 00:18:56,700 --> 00:19:02,300 Rudolf von Rheinfelden sagte: "Ich diene nur einem gerechten König." 239 00:19:02,700 --> 00:19:09,140 "Ein 'Stellvertreter des himmlischen Königs' soll dessen würdig sein." 240 00:19:09,940 --> 00:19:11,940 Wo finde ich den König? 241 00:19:12,340 --> 00:19:14,340 Mal sehen! 242 00:19:14,740 --> 00:19:17,500 Chronist Brun aus Sachsen schrieb: 243 00:19:17,820 --> 00:19:22,860 "Der König über viele Völker baute der bösen Lust einen Thron." 244 00:19:23,260 --> 00:19:26,580 "Er hatte drei Konkubinen zur gleichen Zeit." 245 00:19:28,340 --> 00:19:32,139 Rudolf von Rheinfelden! Der Herzog von Schwaben! 246 00:19:36,060 --> 00:19:38,300 Sie sind immerhin verwandt. 247 00:19:38,700 --> 00:19:42,900 Komm an meine Brust, mein Schwager! Was kann ich tun? 248 00:19:43,100 --> 00:19:45,659 Du wolltest mich sprechen. 249 00:19:46,060 --> 00:19:49,700 Komm zu uns! - Ich komme ein anderes Mal wieder. 250 00:19:54,740 --> 00:19:56,740 Schweigt! Ihr Narren! 251 00:19:57,140 --> 00:19:59,220 Er muss vorsichtig sein. 252 00:19:59,620 --> 00:20:04,899 Er misstraut den Fürsten. Er hat seine Entführung nicht vergessen. 253 00:20:05,120 --> 00:20:07,219 Aber ihm ist auch bewusst: 254 00:20:07,620 --> 00:20:11,340 Er kann ohne ihre Unterstützung nicht regieren. 255 00:20:18,500 --> 00:20:20,500 Er weiß auch: 256 00:20:20,900 --> 00:20:26,100 Einer will den Königen die Macht über die Kirche streitig machen: 257 00:20:26,300 --> 00:20:28,300 Der Papst in Rom. 258 00:20:31,140 --> 00:20:36,260 Er residiert seit 1073 auf dem Stuhl der Stellvertreter Christi: 259 00:20:36,660 --> 00:20:38,660 Papst Gregor VII. 260 00:20:39,680 --> 00:20:44,780 Ehemals der Mönch Hildebrand, der dem jungen Heinrich begegnete. 261 00:20:47,900 --> 00:20:51,540 Er will nun den König in die Schranken weisen. 262 00:20:51,940 --> 00:20:55,980 Er bezweifelt dessen Recht, Bischöfe zu ernennen. 263 00:20:56,380 --> 00:21:00,420 Das dürfe nur die Kirche. Aber es ist Tradition: 264 00:21:00,820 --> 00:21:06,020 Dass der König von Gottes Gnaden im Reich auch Bischöfe einsetzt. 265 00:21:06,220 --> 00:21:11,060 Man nennt das "Investitur". "Einkleidung" mit dem Stab. 266 00:21:11,460 --> 00:21:15,420 Und dem Ring als Zeichen der geistlichen Würde. 267 00:21:19,220 --> 00:21:24,420 Die Ernennung der Bischöfe sichert die königliche Macht im Reich. 268 00:21:24,620 --> 00:21:29,820 Sie verfügen über Reichtümer und Territorien und stellen Truppen. 269 00:21:30,020 --> 00:21:33,100 So schafft sich der Monarch Verbündete. 270 00:21:33,300 --> 00:21:37,740 Aber der Papst will von nun an, dass die Kirche allein - 271 00:21:37,940 --> 00:21:41,820 - über die Besetzung der Bischofsstühle bestimmt. 272 00:21:43,060 --> 00:21:47,500 Die Zeit der Verfügung über geistliche Ämter war vorbei. 273 00:21:48,300 --> 00:21:51,540 So wurde der Streit zum Investiturstreit. 274 00:21:51,940 --> 00:21:55,960 Aber wer hat im Machtpoker die besseren Karten? 275 00:21:56,340 --> 00:22:00,300 Steht der Papst über dem König? Oder umgekehrt? 276 00:22:00,700 --> 00:22:05,540 Im Kloster Prüfening sind Gemälde, die Partei ergreifen. 277 00:22:05,700 --> 00:22:09,020 Über allem thront die himmlische Kirche. 278 00:22:09,420 --> 00:22:15,580 Aber die Macht auf Erden habe Gott in Form zweier Schwerter verliehen. 279 00:22:15,980 --> 00:22:19,460 Die geistliche Autorität gebührt dem Papst. 280 00:22:19,660 --> 00:22:25,340 Die weltliche dem Kaiser und König. Beide stünden also auf einer Stufe. 281 00:22:25,540 --> 00:22:31,139 Aber die römische Kurie meint, der Papst empfange beide Schwerter. 282 00:22:31,540 --> 00:22:37,500 Und so handelt der ehemalige Mönch Hildebrand, Papst Gregor VII. 283 00:22:37,700 --> 00:22:41,620 Im vatikanischen Geheimarchiv in Rom - 284 00:22:42,020 --> 00:22:45,500 - liegt ein Dokument, das Geschichte machte. 285 00:22:45,720 --> 00:22:48,140 Der "Dictatus Papae" von 1075. 286 00:22:48,340 --> 00:22:51,580 Keine offizielle Urkunde. Nur eine Notiz. 287 00:22:51,780 --> 00:22:54,060 Aber eine Kampfansage. 288 00:22:54,460 --> 00:22:58,340 Dass der Name des Papstes einzig ist in der Welt! 289 00:22:58,660 --> 00:23:03,860 Dass alle Fürsten nur dem Papst die Füße küssen dürfen. 290 00:23:05,780 --> 00:23:10,899 Dass er selbst von niemandem sonst gerichtet werden kann. 291 00:23:13,020 --> 00:23:17,820 Dass er allein Bischöfe absetzen und wieder einsetzen kann. 292 00:23:18,220 --> 00:23:20,260 (Alle reden durcheinander.) 293 00:23:22,940 --> 00:23:27,900 Dass es dem Papst erlaubt ist, den Kaiser abzusetzen. 294 00:23:30,460 --> 00:23:35,500 Ein Papst formuliert mit großer Konsequenz seine Ansprüche neu. 295 00:23:35,700 --> 00:23:39,340 Und er setzt sie auch um in politische Praxis. 296 00:23:39,540 --> 00:23:42,860 Das ist das Aufregende im 11. Jahrhundert. 297 00:23:43,140 --> 00:23:47,860 Und es ist das Vorspiel für einen beispiellosen Machtkampf. 298 00:23:48,900 --> 00:23:52,900 Lest! Er hat Euch sogar "deutscher König" genannt. 299 00:23:53,300 --> 00:23:57,180 Ich bin der König der Römer, der künftige Kaiser. 300 00:23:57,380 --> 00:23:59,700 Nachfolger Karls des Großen. 301 00:24:00,100 --> 00:24:02,120 Hol den Schreiber! 302 00:24:02,320 --> 00:24:06,340 Der König regierte damals über die deutschen Lande. 303 00:24:06,560 --> 00:24:09,780 Und auch über Burgund und Teile Italiens. 304 00:24:09,980 --> 00:24:14,980 Und er ist designierter Kaiser der römischen Christenheit. 305 00:24:15,380 --> 00:24:18,140 Und er fühlt sich von Gott berufen. 306 00:24:19,900 --> 00:24:22,900 Heinrich, der nicht durch Anmaßung, - 307 00:24:23,300 --> 00:24:28,020 - sondern durch Gottes gerechte Anordnung König ist, - 308 00:24:30,980 --> 00:24:34,460 - an Hildebrand, der nicht mehr der Papst, - 309 00:24:34,880 --> 00:24:37,460 - sondern der falsche Mönch ist. 310 00:24:37,660 --> 00:24:40,180 Christus hat Uns zum Königtum, - 311 00:24:40,380 --> 00:24:44,620 - Dich aber nicht zur geistlichen Herrschaft berufen. 312 00:24:45,020 --> 00:24:47,900 Durch List bist Du zu Geld gekommen. 313 00:24:48,300 --> 00:24:51,860 Durch Geld zu Gunst, durch Gunst zum Schwert. 314 00:24:52,060 --> 00:24:55,220 Durch das Schwert zum Sitz des Friedens. 315 00:24:55,500 --> 00:24:58,020 Und vom Sitz des Friedens aus - 316 00:24:58,340 --> 00:25:01,379 - hast Du diesen Frieden gestört. 317 00:25:02,980 --> 00:25:08,700 Steige Du herab vom Apostolischen Stuhl, den Du Dir angemaßt hast! 318 00:25:09,100 --> 00:25:13,139 Ein anderer besteige den Thron des heiligen Petrus! 319 00:25:13,340 --> 00:25:15,340 Ich, Heinrich, - 320 00:25:15,740 --> 00:25:18,100 - durch Gottes Gnade König, - 321 00:25:18,300 --> 00:25:22,020 - sage Dir zusammen mit allen meinen Bischöfen: 322 00:25:22,220 --> 00:25:24,220 Steige herab! 323 00:25:24,500 --> 00:25:26,500 Steige herab! 324 00:25:30,180 --> 00:25:34,580 Von dem Moment an, als die Bischöfe und Heinrich - 325 00:25:34,780 --> 00:25:39,780 - Gregor aufgefordert hatten, den Stuhl Petri zu verlassen, - 326 00:25:39,980 --> 00:25:44,820 - war der Konflikt nicht mehr zu deeskalieren. 327 00:25:45,220 --> 00:25:49,500 Die Antwort aus Rom lässt nicht lange auf sich warten. 328 00:25:49,700 --> 00:25:54,580 Gregor VII. handelt getreu nach seinem Selbstverständnis. 329 00:25:56,940 --> 00:25:59,700 Er, der Papst, setzt den König ab. 330 00:26:00,020 --> 00:26:03,260 Er entbindet die Untertanen vom Treue-Eid. 331 00:26:07,460 --> 00:26:13,260 Der Bann über den König erreicht in nur wenigen Wochen - 332 00:26:13,660 --> 00:26:16,900 - die Bischöfe, die Fürsten und das Volk. 333 00:26:20,100 --> 00:26:23,980 Zur Ehre und zum Schutz Deiner heiligen Kirche, - 334 00:26:24,180 --> 00:26:28,420 - kraft Deiner Gewalt und allumfassenden Vollmacht, - 335 00:26:28,820 --> 00:26:34,419 - spreche ich König Heinrich, der sich mit unerhörtem Hochmut - 336 00:26:34,820 --> 00:26:38,899 - erhoben hat, die Herrschaft ab über Deutschland - 337 00:26:39,300 --> 00:26:43,340 - und Italien. Ich löse alle Christen vom Eid, - 338 00:26:43,740 --> 00:26:46,660 - den sie ihm geleistet haben. 339 00:26:47,060 --> 00:26:51,139 Und ich untersage allen Christen, ihm zu folgen! 340 00:26:52,740 --> 00:26:54,780 Bischof Bonizo von Sutri: 341 00:26:55,180 --> 00:27:00,380 "Als die Nachricht vom Bann über den König das Volk erreichte, - 342 00:27:00,580 --> 00:27:04,300 - erzitterte unser ganzer römischer Erdkreis." 343 00:27:05,300 --> 00:27:10,100 Herzog Rudolf von Rheinfelden, weitere Fürsten und Bischöfe: 344 00:27:10,500 --> 00:27:14,540 Sie beraten, ob sie dem König weiter folgen sollen. 345 00:27:16,420 --> 00:27:21,780 Kann Heinrich noch ihr König sein? Ist er seines Amtes noch würdig? 346 00:27:22,700 --> 00:27:28,420 Der Papst hat ihn gebannt. Wie sollen wir uns verhalten? Wie? 347 00:27:32,980 --> 00:27:36,140 Er hat die Würde des Reiches beschmutzt. 348 00:27:36,340 --> 00:27:39,100 Und sich schlechte Berater gesucht. 349 00:27:39,500 --> 00:27:43,180 Aber er ist der Sohn Kaiser Heinrichs. 350 00:27:43,580 --> 00:27:46,580 Wir haben ihm Gefolgschaft geschworen. 351 00:27:46,780 --> 00:27:49,340 So auch du, Rudolf! 352 00:27:50,860 --> 00:27:55,540 Ich leistete meinen Eid nur auf einen gerechten Herrscher. 353 00:27:55,940 --> 00:28:00,300 Es war Gottes Wille, dass er die Königskrone trägt. 354 00:28:00,700 --> 00:28:03,860 Gott kann sie auch wieder nehmen. - Genug! 355 00:28:08,020 --> 00:28:10,879 Wir müssen eine Entscheidung fällen. 356 00:28:12,260 --> 00:28:14,280 Jetzt! 357 00:28:16,820 --> 00:28:21,379 Man wollte über den König nicht mit dem König verhandeln. 358 00:28:21,580 --> 00:28:25,139 Man wollte sich selber darüber klar werden, - 359 00:28:25,340 --> 00:28:28,899 - ob man ihn absetzen muss oder ob er bleibt. 360 00:28:29,300 --> 00:28:34,020 Heinrich hat die Initiative verloren und kann nur abwarten. 361 00:28:34,220 --> 00:28:36,580 Wie befinden andere über ihn? 362 00:28:36,860 --> 00:28:39,620 Endlich! Wie haben sie entschieden? 363 00:28:39,860 --> 00:28:44,260 Die Entscheidung der Fürsten ist bedrohlich: 364 00:28:44,460 --> 00:28:49,580 Er muss sich binnen eines Jahres vom Bann des Papstes befreien. 365 00:28:49,780 --> 00:28:52,139 Oder er verliert seine Krone. 366 00:28:56,740 --> 00:28:59,740 Heinrich muss handeln. Aber wie? 367 00:29:00,740 --> 00:29:03,740 Der Winter des Jahres 1077 ist eisig. 368 00:29:04,140 --> 00:29:07,860 Heinrich macht sich auf den Weg über die Alpen. 369 00:29:08,060 --> 00:29:11,460 Die Fürsten haben die Pässe sperren lassen. 370 00:29:11,660 --> 00:29:15,860 Der König soll nicht zum Papst nach Italien gelangen. 371 00:29:16,060 --> 00:29:20,340 Aber Verwandte erlauben ihm die Passage über Burgund - 372 00:29:20,660 --> 00:29:24,540 - und den Mont Cenis. Keine königliche Reise. 373 00:29:24,940 --> 00:29:27,380 Der Chronist Lampert schreibt: 374 00:29:27,580 --> 00:29:31,460 "Bald krochen sie auf Händen und Füßen vorwärts." 375 00:29:31,660 --> 00:29:36,500 "Bald stützten sie sich auf die Schultern ihrer Führer." 376 00:29:36,900 --> 00:29:40,780 "Manchmal glitt ihr Fuß aus. Sie fielen hin." 377 00:29:41,180 --> 00:29:44,780 "Und rutschten ein Stück den Berg hinunter." 378 00:29:48,660 --> 00:29:52,540 Aber der König und sein Gefolge haben keine Wahl. 379 00:29:53,860 --> 00:29:58,659 Boten berichten, dass der Papst auf dem Weg nach Norden sei. 380 00:29:59,060 --> 00:30:02,139 Er will sich mit den Fürsten verbünden. 381 00:30:02,980 --> 00:30:05,180 Heinrich muss ihn abfangen. 382 00:30:06,940 --> 00:30:11,500 Der Papst erfährt, dass Heinrich die Alpen überquert hat. 383 00:30:11,700 --> 00:30:14,780 Er verschanzt sich in der Burg Canossa. 384 00:30:14,980 --> 00:30:19,260 Denn er befürchtet einen Angriff des deutschen Königs. 385 00:30:21,140 --> 00:30:24,140 Was sich im Winter 1076/77 abspielt, - 386 00:30:24,340 --> 00:30:29,300 - der Gang nach Canossa, das hat weltgeschichtliche Bedeutung. 387 00:30:29,500 --> 00:30:34,940 Zum ersten Mal unterwirft sich ein König dem geistlichen Oberhaupt. 388 00:30:35,140 --> 00:30:40,460 Ein Vorgang, der schon in der Zeit und vor allem im Rückblick - 389 00:30:40,860 --> 00:30:43,459 - als umstürzend angesehen wird. 390 00:30:48,180 --> 00:30:53,380 Der Papst hatte mit einem Angriff des deutschen Königs gerechnet. 391 00:31:01,140 --> 00:31:05,100 Aber dann geschah das Unerwartete. Der Chronist: 392 00:31:05,500 --> 00:31:08,420 "Hier stand der König ohne Gewänder." 393 00:31:08,620 --> 00:31:11,699 "Ohne Abzeichen der königlichen Würde." 394 00:31:11,900 --> 00:31:14,180 Vater! - "Barfuß und nüchtern." 395 00:31:14,420 --> 00:31:17,140 "Vom Morgen bis zum Abend." 396 00:31:17,540 --> 00:31:20,460 "Wartend auf das Urteil des Papstes." 397 00:31:28,900 --> 00:31:30,900 Vater! 398 00:31:31,100 --> 00:31:35,740 Der Chronist Lampert von Hersfeld will den König schwach - 399 00:31:35,940 --> 00:31:39,100 - und den Papst stark erscheinen lassen. 400 00:31:41,620 --> 00:31:43,620 Vater! Vergebt mir! 401 00:31:45,740 --> 00:31:48,900 Mein König! Es hat keinen Sinn. 402 00:31:51,820 --> 00:31:54,700 (Der Papst betet auf Latein.) 403 00:32:01,520 --> 00:32:07,060 Die Quellen machen aus dem Gang nach Canossa ein historisches Drama. 404 00:32:09,180 --> 00:32:11,180 Die Quellen berichten: 405 00:32:11,580 --> 00:32:15,860 Heinrich IV. stand drei Tage lang vor den Toren Canossas. 406 00:32:18,260 --> 00:32:23,260 Im Büßergewand, barfüßig, frierend, in Eis und Schnee. 407 00:32:23,660 --> 00:32:26,980 Ob das alles so stimmt? Das ist die Frage. 408 00:32:27,180 --> 00:32:30,980 Aber Fakt ist: Er hat durch seine Büßerhaltung - 409 00:32:31,180 --> 00:32:34,260 - enormen Druck auf den Papst ausgeübt. 410 00:32:34,460 --> 00:32:39,420 Er ist nicht nur Kirchenfürst. Er ist auch Seelsorger. 411 00:32:39,820 --> 00:32:45,220 Ein reuiger, bußfertiger Sünder hat Anspruch auf Verzeihung. 412 00:32:45,420 --> 00:32:47,660 Und Barmherzigkeit. 413 00:32:50,300 --> 00:32:52,620 Das weiß auch Heinrich. 414 00:32:52,820 --> 00:32:55,740 Sein Chronist nennt die Inszenierung: 415 00:32:56,140 --> 00:32:58,540 "Einen klugen Schachzug!" 416 00:33:05,620 --> 00:33:07,979 Hat der Papst noch eine Wahl? 417 00:33:08,660 --> 00:33:11,060 Er gibt schließlich nach. 418 00:33:11,460 --> 00:33:13,460 Gregor VII. schreibt: 419 00:33:13,660 --> 00:33:16,900 "Wir lösten die Fessel des Kirchenbanns:" 420 00:33:17,100 --> 00:33:19,540 "Überwunden von seiner Reue - 421 00:33:19,940 --> 00:33:24,460 - und den flehentlichen Bitten aller, die da waren." 422 00:33:24,820 --> 00:33:27,939 "Wir haben ihn wieder aufgenommen:" 423 00:33:28,340 --> 00:33:32,020 Steh auf! - "In die Gnade der Gemeinschaft - 424 00:33:32,420 --> 00:33:37,300 - der Heiligen und in den Schoß der heiligen Mutter Kirche." 425 00:33:53,300 --> 00:33:58,980 Der Gang nach Canossa erscheint wie die Heimkehr des verlorenen Sohnes. 426 00:33:59,740 --> 00:34:03,540 Die Nachwelt teilt ein in Sieger und Besiegten. 427 00:34:10,780 --> 00:34:15,140 Ein deutscher König sei nie zuvor so gedemütigt worden. 428 00:34:15,340 --> 00:34:20,780 Ein römischer Papst habe nie zuvor seine Macht drastischer bewiesen. 429 00:34:24,300 --> 00:34:29,580 Beim Gang zum Papst war tatsächlich vor allem Berechnung im Spiel. 430 00:34:31,420 --> 00:34:34,040 Der Canossa-Gang war darum - 431 00:34:34,420 --> 00:34:39,020 - ein wirklich kluger Schachzug Heinrich IV. 432 00:34:39,219 --> 00:34:44,419 Genauso nämlich, wie es der Autor seiner Vita auch genannt hat. 433 00:34:44,620 --> 00:34:47,940 "Ein kluger Schachzug Heinrich IV." 434 00:34:48,139 --> 00:34:53,540 Er hat im Grunde das Überleben der salischen Dynastie, - 435 00:34:53,940 --> 00:34:57,180 - des salischen Königtums, gewährleistet. 436 00:34:57,380 --> 00:34:59,820 Heinrich ist vom Bann befreit. 437 00:35:00,020 --> 00:35:05,440 Er kehrt zurück in sein deutsches Königreich und will Gefolgschaft. 438 00:35:10,100 --> 00:35:13,500 Ein Fürst möchte sie nicht mehr leisten: 439 00:35:13,900 --> 00:35:16,100 Rudolf von Rheinfelden. 440 00:35:16,500 --> 00:35:20,940 Heinrich wurde von ihm schon als Kind in Frage gestellt. 441 00:35:21,220 --> 00:35:24,620 ...ein gerechter Herrscher wirst! 442 00:35:26,460 --> 00:35:31,140 Wir müssen eine Entscheidung fällen. Jetzt! 443 00:35:33,700 --> 00:35:39,299 Die Fürsten und Bischöfe haben ihn inzwischen zum Gegenkönig ernannt. 444 00:35:39,700 --> 00:35:44,859 Die Kontrahenten suchen die Entscheidung auf dem Schlachtfeld. 445 00:35:45,260 --> 00:35:49,300 Die Waffen sollen entscheiden, wer künftig regiert. 446 00:35:49,500 --> 00:35:52,260 Nun zeigt sich, wer der König ist! 447 00:35:52,540 --> 00:35:55,140 Ich kämpfe nicht um meine Krone. 448 00:35:55,340 --> 00:36:00,140 Du hast sie verloren, als du in Canossa auf den Knien lagst! 449 00:36:08,500 --> 00:36:11,740 15. Oktober 1080. 450 00:36:12,140 --> 00:36:17,140 Die Heere der beiden deutschen Könige treffen aufeinander: 451 00:36:17,540 --> 00:36:20,300 An der Weißen Elster in Thüringen. 452 00:36:20,620 --> 00:36:22,859 Chronisten schreiben: 453 00:36:23,260 --> 00:36:26,540 "Und ein schreckliches Morden beginnt." 454 00:36:26,940 --> 00:36:32,100 Rudolf von Rheinfelden gilt als der beste Feldherr seiner Zeit. 455 00:36:33,580 --> 00:36:37,299 Seine Truppen scheinen von Anfang an überlegen. 456 00:36:38,220 --> 00:36:41,180 Heinrich gerät in Bedrängnis. 457 00:36:41,580 --> 00:36:45,660 Doch die Schlacht nimmt eine unverhoffte Wende. 458 00:36:46,060 --> 00:36:49,500 Der Gegenkönig wird umzingelt und getötet. 459 00:36:49,900 --> 00:36:51,900 Die Quellen berichten: 460 00:36:52,100 --> 00:36:57,140 "Ihm wurde sogar die rechte Hand abgeschlagen. Die Schwurhand!" 461 00:36:57,540 --> 00:36:59,140 Die Schwurhand. 462 00:36:59,540 --> 00:37:02,140 Der Chronist Heinrichs schreibt: 463 00:37:02,340 --> 00:37:06,040 "Die gerechte Strafe für den Meineid." 464 00:37:06,420 --> 00:37:11,420 "Er brach den Treue-Eid, den er seinem Herrn und König schwor." 465 00:37:12,620 --> 00:37:17,500 Rudolfs Hand überstand wie Heinrichs Skelett ein Jahrtausend. 466 00:37:17,900 --> 00:37:23,100 Sie wurde mumifiziert und in einem Reliquien-Kästchen aufbewahrt. 467 00:37:23,300 --> 00:37:29,060 Gibt sie weitere Aufschlüsse über das Geschehen auf dem Schlachtfeld? 468 00:37:29,460 --> 00:37:33,580 Das Anthropologische Institut der Universität Mainz: 469 00:37:33,780 --> 00:37:38,820 Es macht für den Film die computer- tomografische Untersuchung. 470 00:37:39,020 --> 00:37:41,620 Mit einem überraschenden Befund. 471 00:37:44,340 --> 00:37:49,940 Die Schnittspuren, die wir finden, betreffen nicht die ganze Hand. 472 00:37:50,340 --> 00:37:55,940 Der Schnitt müsste sich entlang der gesamten Handwurzelknochen zeigen. 473 00:37:56,140 --> 00:37:59,700 Wenn die Hand im Kampf abgehackt worden wäre. 474 00:37:59,900 --> 00:38:04,620 Aber wir finden nur einen Schnitt im äußeren Teil der Hand. 475 00:38:04,820 --> 00:38:10,580 Wir glauben deshalb: Die Hand wurde nach seinem Tode erst abgetrennt. 476 00:38:10,980 --> 00:38:15,060 Der Verlust der Schwurhand in der Schlacht! 477 00:38:15,460 --> 00:38:18,740 Heinrich stilisierte damit seinen Sieg - 478 00:38:19,140 --> 00:38:23,020 - über Rudolf von Rheinfelden zum Gottesurteil. 479 00:38:23,420 --> 00:38:26,460 Er ist im Dom von Merseburg begraben. 480 00:38:26,860 --> 00:38:31,820 Heinrich hat seine Macht im Reich der Deutschen nun gefestigt. 481 00:38:32,020 --> 00:38:36,060 Doch er will mehr: die Kaiserkrone. Wie sein Vater. 482 00:38:36,260 --> 00:38:39,420 Er ist als deutscher König dazu erwählt. 483 00:38:39,620 --> 00:38:42,140 Aber der Papst muss ihn krönen. 484 00:38:42,340 --> 00:38:47,620 Er muss dafür wieder nach Italien ziehen. Diesmal nicht als Büßer. 485 00:38:47,940 --> 00:38:52,140 Er hat seinen früheren Gegner Gregor VII. vertrieben. 486 00:38:52,380 --> 00:38:56,420 Und lässt sich am Ostersonntag des Jahres 1084 - 487 00:38:56,820 --> 00:39:00,220 - von einem neuen Papst zum Kaiser krönen. 488 00:39:00,620 --> 00:39:03,580 Von einem Gegenpapst, - 489 00:39:03,980 --> 00:39:06,020 - den er selbst ernannte. 490 00:39:06,220 --> 00:39:09,459 Keiner soll über ihm, dem Kaiser, stehen. 491 00:39:12,780 --> 00:39:17,420 Papst Gregor VII. hat die Macht des Monarchen angefochten. 492 00:39:17,620 --> 00:39:21,660 Er verbringt seine letzten Tage im Exil in Salerno. 493 00:39:21,860 --> 00:39:24,780 Gregor VII. stirbt dort im Jahr 1085. 494 00:39:24,980 --> 00:39:29,260 "Ich liebte die Gerechtigkeit und hasste das Unrecht." 495 00:39:29,460 --> 00:39:32,380 "Ich sterbe darum in der Verbannung." 496 00:39:32,580 --> 00:39:35,500 Das sollen seine letzten Worte sein. 497 00:39:35,900 --> 00:39:40,660 Er wollte seine Kirche vor weltlichem Einfluss bewahren. 498 00:39:40,860 --> 00:39:46,260 Und hat doch im Kampf um die irdische Macht Partei ergriffen. 499 00:39:46,660 --> 00:39:50,859 Die Person Gregors VII. ist eine Ausnahmeerscheinung. 500 00:39:51,060 --> 00:39:55,259 Schon die Zeitgenossen nannten ihn: "Heiliger Satan". 501 00:39:55,460 --> 00:39:58,460 Und es waren keine Feinde Gregors VII. 502 00:39:58,660 --> 00:40:02,379 Man hat also die Rigorosität, den Fanatismus, - 503 00:40:02,580 --> 00:40:05,660 - schon unter den Zeitgenossen gesehen. 504 00:40:05,860 --> 00:40:09,420 Er hat bis zum Ende mit Konsequenz gehandelt. 505 00:40:09,620 --> 00:40:12,060 Das ist sehr außergewöhnlich! 506 00:40:12,460 --> 00:40:16,500 Die Nachfolger Gregors beenden vorerst den Streit - 507 00:40:16,700 --> 00:40:19,100 - zwischen Kaiser und Papst. 508 00:40:19,300 --> 00:40:23,420 Mit dem so genannten Wormser Konkordat im Jahr 1122. 509 00:40:23,620 --> 00:40:26,940 Das kostbare Schriftstück zählt heute - 510 00:40:27,340 --> 00:40:33,340 - zu den wertvollsten Dokumenten im vatikanischen Geheimarchiv. 511 00:40:33,740 --> 00:40:36,979 Was wurde in Worms feierlich beschlossen? 512 00:40:37,340 --> 00:40:41,060 Das Wormser Konkordat brachte einen Kompromiss. 513 00:40:41,260 --> 00:40:45,540 Heinrich verzichtete auf die Einsetzung der Bischöfe - 514 00:40:45,740 --> 00:40:47,779 - in ihr geistliches Amt. 515 00:40:48,220 --> 00:40:53,180 Der Papst erlaubte ihm im Gegenzug, diese Bischöfe weiterhin - 516 00:40:53,380 --> 00:40:57,440 - in ihre weltlichen Herrschaftsrechte einzusetzen. 517 00:40:57,640 --> 00:41:02,819 Bischöfe, Äbte und Fürsten wurden wichtige Partner des Königtums. 518 00:41:03,020 --> 00:41:06,740 Sie schufen eine föderale Struktur des Reiches. 519 00:41:06,940 --> 00:41:12,260 Sie lässt sich im Föderalismus der Länder bis heute wiederfinden. 520 00:41:12,660 --> 00:41:15,660 Heinrich IV. stirbt im Jahre 1106. 521 00:41:16,900 --> 00:41:20,860 Diese Krone hat ihn auf dem letzten Weg begleitet. 522 00:41:21,900 --> 00:41:25,500 Er fand im Speyerer Dom seine letzte Ruhe. 523 00:41:26,700 --> 00:41:31,339 Er nahm auch den Ring mit ins Grab, den er als König trug. 524 00:41:32,500 --> 00:41:36,860 Die Chronisten schrieben die Geschichte seines Lebens - 525 00:41:37,060 --> 00:41:39,060 - auf ihre Art. 526 00:41:40,900 --> 00:41:43,820 Die einen nannten ihn "Verlierer", - 527 00:41:44,900 --> 00:41:47,740 - die anderen nannten ihn "Sieger": 528 00:41:47,940 --> 00:41:52,220 Im Ringen um die Macht als deutscher König und Kaiser. 529 00:41:55,500 --> 00:41:57,900 Der Gang nach Canossa: 530 00:41:58,900 --> 00:42:04,500 Er steht für einen Wendepunkt der jungen, deutschen Geschichte.